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Fachtag 2015
Psychische Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter:
Schnittstellen von klinischer Psychologie, Kinder-und Jugendpsychiatrie sowie Schulpsychologie.
Beim Fachtag 2015 des Kompetenzzentrums Schulpsychologie Baden-Württemberg beschäftigten sich 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft und schulpsychologischer Praxis in der vollbesetzten Alten Aula der Universität Tübingen mit dem Themenbereich Psychische Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter: Schnittstellen von klinischer Psychologie, Kinder-und Jugendpsychiatrie sowie Schulpsychologie.
Ausgewiesene Fachleute der Universität und des Universitätsklinikums Tübingen gaben mit ihren wissenschaftlichen Fachvorträgen spannende und interessante Impulse, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Reflexion und Diskussion anregten.
Ein besonders intensiver fachlicher Austausch entwickelte sich im Rahmen einer ebenfalls angebotenen Poster-Session, in der der Arbeitsbereich und der Masterstudiengang Schulpsychologie der Universität Tübingen seine aktuelle Forschung vorstellte.
Abstracts, Vorträge und Poster des Fachtags 2015 stellen wir auf dieser Seite zur Verfügung.
Inhalte und Themen
Einmal Kinder- und Jugendpsychiatrie und zurück!
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Einmal Kinder- und Jugendpsychiatrie und zurück!
Wie können wir den Schulübergang von Kindern und Jugendlichen nach einer teilstationären oder stationären Therapie gut gestalten?
Dr. Ute Dürrwächter
(Universitätsklinikum Tübingen, Kinder- und Jugendpsychiatrie ) -
Die erfolgreiche Reintegration von Kindern und Jugendlichen nach einer teilstationären oder stationären Therapie an der Kinder- und Jugendpsychiatrie in ihre Heimatschulen ist von großer Bedeutung in Bezug auf die Stabilisierung der erzielten Behandlungserfolge.
Nach einer kurzen Erörterung der aktuellen Forschungsergebnisse zu Faktoren, die diesen Prozess beeinflussen, wird anhand eines Fallbeispiels das aktuelle Vorgehen bei der Schulrückführung an der Kinder- und Jugendpsychiatrie Tübingen dargestellt. Auf dieser Grundlage wird mit den Anwesenden die Möglichkeit zur Verbesserung dieses Übergangs, sowie Möglichkeiten der Schulpsychologie diesen Prozess zu unterstützen diskutiert.
Abschließend wird ein aktuelles Forschungsprojekt zu diesem Bereich, dass in Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Schulpsychologie der Universität Tübingen und der Kinder- und Jugendpsychiatrie Tübingen durchgeführt wird, vorgestellt.
Wiederkehrende körperliche Beschwerden im Kontext Schule
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Wiederkehrende körperliche Beschwerden im Kontext Schule – ein Hinweis auf psychische Probleme?
Ein biopsychosoziales Modell und konkrete Handlungsempfehlungen für den Schulalltag
Dr. Marco Gulewitsch
(Universität Tübingen, Fachbereich Psychologie, Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Psychotherapie) -
Dass Schüler Unwohlsein und körperliche Beschwerden äußern, am prominentesten Schmerzbeschwerden, ist keine Seltenheit. Bei einem nicht unerheblichen Teil der Schüler führt dies zu wiederholten Schulfehlzeiten und deutlichen Alltagsbeeinträchtigungen. Trotz meist ausführlicher medizinischer Diagnostik persistieren diese Beschwerden oftmals über lange Zeiträume.
In diesem Vortrag soll dieses Phänomen aus klinisch-psychologischer Perspektive betrachtet werden. Am Beispiel wiederkehrende Bauchschmerzen, die am häufigsten berichtete Schmerzlokalisation, werden mögliche Erklärungsmodelle aus dem aktuellen Forschungsstand vorgestellt. Hier werden neben psychologischen und sozialen Faktoren vor allem auch psychobiologische Ergebnisse miteinbezogen. Daraus ergibt sich eine differenziertere Sichtweise auf das, was in Vergangenheit häufig unter „Somatisierung“ subsummiert wurde.
Darauf aufbauend soll der Vortrag konkrete Handlungsempfehlungen für den Schulalltag für betroffene Kinder und Jugendliche, Eltern, Lehrer und psychosozial Beratende skizzieren und vorstellen.
Medien: "Ich will damit nicht aufhören – ich bin darin zu Hause!"
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"Ich will damit nicht aufhören – ich bin darin zu Hause!"
Kinder und Jugendliche zwischen moderner Mediennutzung und pathologischem Medienkonsum. Erfahrungen aus der Spezialsprechstunde.
Dr. Gottfried Maria Barth
(Universitätsklinikum Tübingen, Kinder- und Jugendpsychiatrie ) -
Die Nutzung neuer Medien ist heute auch bereits im Kindes- und Jugendalter Alltag und rückt in immer früheres Lebensalter vor. Wir wissen noch sehr wenig über die Folgen für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen und sind trotzdem gefragt, dazu eine klare Haltung einzunehmen und die Kinder darin zu begleiten. Die exzessive Mediennutzung ist heute Quelle vielfacher Auseinandersetzungen in den Familien und teils in der Schule und für etwa 3% der Jugendlichen liegt ein pathologischer Medienkonsum mit ernsthaften Folgen für die Alltagsbewältigung und Entwicklung vor.
Ein Beratungsangebot für diese Jugendlichen und deren Familien ist sinnvoll, darf sich jedoch nicht nur auf die Mediennutzung beschränken. Der Großteil dieser Jugendlichen mit pathologischer Mediennutzung zeigt auch weitere psychopathologische Symptome allen voran eine depressive Symptomatik und viele nutzen die Medien als ein Art Selbsttherapie. Deshalb ist eine umfassende Untersuchung dieser Jugendlichen notwendig mit Klärung der familiären Ressourcen. Daraus kann dann individuell das therapeutische Vorgehen abgeleitet werden, das immer mit einem Vertrauensaufbau und Motivierungsprozess beginnen muss.
Für die weitere Entwicklung dieser Jugendlichen ist die Begleitung durch Erwachsene mit interessierter Kommunikation wichtig. Dabei kommt auch den Schulen eine wichtige Rolle zu, da diese große Bedeutung für den Selbstwert und die Persönlichkeitsentwicklung hat.
Poster-Session: Aktuelle Forschung Schulpsychologie Tübingen
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Einführung zur Postersession "Masterarbeiten und aktuelle Forschung des Arbeitsbereiches Schulpsychologie"
Prof. Dr. Caterina Gawrilow
(Universität Tübingen, Fachbereich Psychologie, Arbeitsbereich Schulpsychologie)Die von den jeweiligen Autorinnen und Autoren zur Veröffentlichung freigegebenen Poster finden sich im Folgenden.
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